Das gleiche Schauspiel mit anderen Schauspielern
Gegen das Vergessen.
Am 23. und 24. September 1899 fand in Berlin der “Welt-Kongreß zur Besprechung der Impffrage” statt. Organisiert wurde er vom „Deutschen Bund der Impfgegner“. Der Kongress sollte dazu dienen, die „schein-wissenschaftlichen Lehren“ zur sogenannten „Schutz“-Impfung gegen die Pocken zu bekämpfen, die seit dem 4. April 1874 verpflichtend eingeführt wurde. Erst im Jahre 1976, mehr als 100 Jahre später, wurde die Impfpflicht gegen Pocken von der Regierung unter Helmut Schmidt schrittweise abgeschafft.
Nachfolgend Auszüge aus dem Bericht zur Besprechung der Impffrage, der digitalisiert in der Staatsbibliothek zu Berlin zu finden ist. Die Einladung zum Welt-Kongress richtete sich an:
Die eingeladenen Reichs- und Staatsbehörden und Volksvertreter erschienen allerdings nicht zum Kongress:
Zu den Teilnehmern gehörten:
Das Ziel: Die Wahrheit verkünden
Die Beteuerung: „Wir Impfgegner sind nicht vom Geiste des Umsturzes besessen.“
Umsturz-Gelüste sahen die Impfgegner vielmehr in der „herrschsüchtigen, sich überhebenden und eigensinnigen Wissenschaft.“ Ihre eigene Anschauung stehe dagegen „in Übereinstimmung mit der aller früheren Zeiten, in den Wissenschaft und gesunder Menschenverstand noch nicht getrennt waren.“
Die Impfgegner empfanden den Impfzwang als „unwürdig, ungerecht und unvernünftig“, als eine „Überspannung der staatlichen Allgewalt“, gegen die sich jedes Rechts- und Freiheitsgefühl empören musste.
Die Impfpropaganda: Die Impfung schütze vor Krankheit.
Die Wahrheit: Es gab Tausende von Sterbefällen bei geimpften Personen.
Der Kampf der Impfgegner galt nicht der Impfung selbst, sondern dem staatlichen Zwang und der Verwendung öffentlicher Gelder:
Wie viele Menschen starben an den Pocken?
Die Ungeimpften – schon damals eine Gefahr.
Und damals wie heute steht die Frage im Raum, inwiefern die Ungeimpften eine Gefahr für die Geimpften, also Geschützten, sein sollen?!
