Donnerstag, November 21, 2024

DIE VOLKSTREIBER

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DIE VOLKSTREIBER
München, 22.12.2021

Am Mittwoch, 22. Dezember 2021, waren erneut Abertausende in der Münchner Innenstadt auf der Straße, um ihren Protest gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die Polizei war mit mehr als 500 Mann im Einsatz und versuchte, die Menschen durch Einkesselung in Schach zu halten. Grund des Polizeiaufgebots: ein Aufruf in den Sozialen Medien zu „unangemeldeten Spaziergängen“.

Die Polizei bildete in jeder Seitenstraße einen dichten Ring aus Polizeiautos und Polizisten. So machte man es den friedlich laufenden Menschen unmöglich, die Innenstadt zu verlassen. Eine ältere Dame mit Fahrrad wies einen Polizisten darauf hin, dass sie nach Hause wolle, worauf dieser sie anschrie, sie habe „zu verschwinden“. Auf die Frage: „Wohin?“ erhielt sie keine Antwort.

Dabei ist der Polizeikessel – eine Form des „Sicherungsgewahrsams“ – in Bezug auf Verhältnismäßigkeit und Verfassungsmäßigkeit rechtlich umstritten, da er massiv in das Grundrecht der Bewegungsfreiheit eingreift. In München jedenfalls war zu beobachten, wie friedlich laufende Menschen von Polizisten umkreist und wie Vieh von einem Eck ins andere getrieben wurden.

Wer gegen 19 Uhr auf der Ludwigstraße unterwegs war, konnte diese nicht mehr verlassen. Auch zum menschenleeren Marienplatz gab es kein Durchkommen mehr. Dort fände eine „nicht angemeldete Demo“ statt, so die Aussage eines Polizisten. Der Hinweis, dass dort niemand zu sehen sei, wurde ignoriert.

Polizeisirenen heulten – ohne erkennbaren Grund. Ein Polizeihubschrauber umkreiste das „Einsatzgebiet“. Laut BR24 soll es „gefährliche Körperverletzungen“ gegen Vollstreckungsbeamte gegeben haben. Genaueres erfuhr man in dem noch am selben Abend veröffentlichten Artikel allerdings nicht. Lag vielleicht daran, dass der BR die betroffenen, „ungeimpften“ Polizisten nicht befragen durfte.

Harter Tobak vom Merkur

Wer die Corona-Spaziergänger sind, darüber klärt uns Veronika Mahnkopf auf merkur.de/bayern einen Tag später auf. In einem Online-Artikel vom 23. Dezember 2021 mit der Überschrift „Wer sind die Corona-Spaziergänger in Bayern?“ heißt es in einem Interview mit Bernd Harder, einem „Experten für Verschwörungstheorien“:

Merkur: Herr Hader, was sind das für Menschen, die an diesen Corona-Demonstrationen teilnehmen? Einzelne Bürger, aus Sorge vor einer Impfpflicht? Gruppierungen mit rechtsextremen Hintergedanken?

Harder: Nach allem, was wir wissen, beides. Nach außen wirkt es überwiegend wie eine bunte Mischung von „besorgten Bürgern“. Die mögen auch dabei sein, aber im Kern handelt es sich um strukturell rechtsextreme Mobilisierungen. (…) es geht um gemeinsame Feindbilder, die aus dem Bereich Rechtsextremismus, Antisemitismus, Verschwörungsdenken stammen. (…)

Zitat Hader:

„Egal, wie wichtig man das eigene Anliegen hält – mit Neurechten, Neonazis und Verschwörungsideologen geht man nicht gemeinsam auf die Straße.“

Anstatt einen externen “Experten” zu einem Thema zu befragen, das Ihnen selbst gar nicht so klar zu sein scheint, Frau Mahnkopf, wäre es vielleicht klüger gewesen, die betroffenen Menschen auf der Straße direkt nach dem Grund ihres Marsches zu befragen. Dann hätten Sie nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch herausgefunden, dass dort tatsächlich besorgte Bürger stehen. Bürger, die verantwortungsbewusst genug sind, um über ihren Körper und ihre Bewegungsfreiheit selbst zu entscheiden. Dort stehen Kinder, die nach zwei Jahren Maskentragen im Schul- und Sportunterricht wieder atmen wollen. Dort stehen Pflegekräfte, die Angst haben, ihren Job zu verlieren, wenn sie sich nicht dauerboostern lassen.

Dort stehen Menschen, die von Politikern und Ärzten betrogen und belogen wurden. Es sind Menschen, denen man zuerst die Freiheit genommen hat, um sie ihnen dann wieder auf dem Silbertablett zu servieren – inklusive Injektion und Bratwurst natürlich. Das, auf der Straße, sind enttäuschte Menschen, die feststellen mussten, dass die Spritze weder wirkt noch zur ersehnten Freiheit führt. Es sind Menschen, die an hell beleuchteten Restaurants vorbeigehen und zusehen müssen, wie geimpfte Menschen der Geselligkeit und Genusssucht frönen, während sie wie Aussätzige behandelt werden und ihnen der Zugang verwehrt wird.

Als Journalistin, Frau Mahnkopf, sollten Sie eigentlich ihrem Namen Ehre machen und die großen Köpfe aus Politik und Wirtschaft ermahnen. Sie sollten die Ungerechtigkeit ansprechen, die durch die Corona-Maßnahmen zum Himmel schreit. Sie und ihre Kollegen sollten lieber ausgewogen berichten anstatt die Propaganda-Maschinerie der Politik zu unterstützen. Dafür müssen Sie leider ins Geschehen eintauchen. Denn nur so können Sie die Beweggründe der Menschen verstehen, die für ihre und Ihre Rechte (nein, nicht rechts) auf die Straße gehen.

Warum stellen Sie einem „Verschwörungsexperten“ Fragen, die Sie den Menschen auf der Straße hätten stellen müssen? Warum sind Sie so vorurteilsbehaftet und tappen in die Verschwörungs-, Nazi- und Antisemitismus-Falle? Hat man Ihnen etwa auch verboten, mit Ungeimpften zu sprechen? Irgendwann – und das garantiere ich Ihnen – wird man die Corona-Zeit aufarbeiten. Spätestens dann werden sich Journalisten, die keine Skrupel hatten, in ihrer Berichterstattung unschuldige Menschen mit braunem Dreck zu bewerfen, eine Frage stellen müssen: Warum nur habe ich dazu beigetragen, dass sich so ein Quark ausbreiten konnte?

In diesem Sinne: SCHÖNE WEIHNACHTEN!

Comments on "DIE VOLKSTREIBER"

One comment

  1. christoph

    danke für den Bericht! Das mit dem Hader ist mal wieder typisch!
    typisch schlechter Jpurnalismus und typisch pseudo Experten die nur framen, stigmatisieren und bezahlte Marionetten sind.
    widerlich und ekelhaft ?

    Reply

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