Tölzer Radiologie verweigert medizinische Behandlung
Das Tragen einer Maske ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) in bestimmten Bereichen verpflichtend. Zu diesen Bereichen gehören Krankenhäuser. Allerdings sind Personen, die nachweisen können, dass ihnen das Tragen einer Maske aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, von dieser Regelung befreit.
Umso erschreckender, wie Mitarbeiter und Ärzte der Tölzer Radiologie mit Menschen umgehen, die von diesem Recht Gebrauch machen. Hier wurde mir trotz Vorlage eines gesundheitlichen Attests die Behandlung verweigert. Mal abgesehen davon, dass wir keinen „Gesundheitsnotstand“ haben (sollte es hier bei dem ein oder andern Leser zum Aufschrei kommen: Gruß an alle, die die Initiative der Bundesregierung für das 9-Euro-Ticket unterstützt haben und keine Bedenken hatten, sich mit Tausenden von Menschen auf engstem Raum zusammenpferchen zu lassen und Gruß an alle, die im Urlaub waren!), handelt es sich bei dieser menschenunwürdigen Behandlung um reine Willkür und um Verweigerung einer akuten Diagnosestellung.
Ich bin aufs Albert-Schweitzer-Gymnasium gegangen. Wir Schüler haben regelmäßig Geld fürs Kinderkrankenhaus in Lambarene gesammelt. Albert Schweitzer war ein Arzt, der sich aufopferungsvoll für kranke Menschen einsetzte. Unabhängig davon, ob sie ansteckend waren, Geld hatten, schwarz oder weiß waren. Auf keinem einzigen mir bekanntem Bild habe ich Albert Schweitzer je eine Maske tragen sehen. Dabei hatte er es mit Lepra-Patienten, Malaria- und Tuberkulose-Kranken zu tun. Seine „Ehrfurcht vor allem Leben“ war es, die ihn als Mensch und Arzt auszeichnete.
Heute ist diese Menschlichkeit verloren gegangen. Wenn ich beim Orthopäden mit gebrochener Hand stundenlang im Freien stehen und frieren muss, weil man Angst hat, dass ich ohne Maske andere anstecken könnte (Wen? Die Geimpften????!!!) und in der Radiologie vom Arzt abgewiesen werde mit den Worten: „Ich habe keine Lust auf Diskussionen“, ohne dass auch nur ansatzweise mein Befinden von großem Interesse wäre, dann sind wir wieder in der dunkelsten Stunde Deutschlands angelangt, die nur mit einem Espresso und einem Zitat von Albert Schweitzer zu ertragen ist: „Das große Wissen ist, mit Ent-täuschungen fertigzuwerden.“
Kein Einzelfall: